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Australien Aborigines Kultur

Die Aborigines sind die Ureinwohner Australiens. Ihrer Kultur kannst Du im ganzen Land begegnen.

Die Ankunft der Aboriginal People

Australiens indigene Kultur ist die älteste lebende Kultur der Welt. Seit etwa 50.000 Jahren leben die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, schon auf dem roten Kontinent. Man geht davon aus, dass sie über Südostasien die Küste von Australien erreichten und sich dort ansiedelten. Sie sind ein relativ kleines Volk, welches sich auch im Laufe der Zeit nicht wirklich vergrößern konnte. Im Gegenteil – um 1920 war die Zahl sogar  auf ca. 60.000 geschrumpft. Ihre Situation verschlechterte sich schon in den 1770er Jahren, nachdem europäische Einwanderer das Land für sich entdeckt hatten und gewaltsame Auseinandersetzungen sowie Krankheitsepidemien ausbrachen. Heute hat sich der Bestand der Ureinwohner wieder erholt, ist jedoch weiterhin sehr gering. Ca. 464.000 Ureinwohner leben derzeit in Australien, ¾ davon angepasst an die Lebensweise der Australier und in die Gesellschaft integriert.

Als Backpacker in Australien kommst Du automatisch mit der Kultur des Landes in Berührung. Diese hat ihren Ursprung bei den Aboriginal People. Wenn Du also mehr über das Land, das Du bereist, erfahren willst, dann beschäftige Dich doch am besten mit seinen Bewohnern. Heute gibt es für Interessierte viele Möglichkeiten, mit der Kultur der Ureinwohner in Berührung zu kommen. Du kannst zum Beispiel eine Wildnis-Tour machen und Dich von einem Aborigine über die Geheimnisse des Busches aufklären lassen. Es werden auch häufig Workshops angeboten. Zunächst solltest Du jedoch verstehen, wie Aborigines heutzutage in Australien leben und warum sie vom Tourismus auch profitieren.

Kurz und knackig

Stolen Generation

Die Aboriginal People wurden mit Eindringen der Europäer in ihr Lebensraum ihrer Lebensgrundlage beraubt. So wurden ihnen Land weggenommen und sie selbst in Reservate gepfercht. Noch bis 1969 förderte die australische Regierung sogar, dass Kinder aus Aborigine – Familien nach weißen Werten aufwachsen sollten und befürwortete die Adoption in australische Familien, obwohl die Kinder eine eigene Familie hatten. Diesen Kinderraub bezeichnet man in der Geschichte als „Stolen Generation“. Bis zu 30 % der Aborigine-Kinder waren betroffen. Dies ist auch der Grund dafür, warum heute ¾ der indigenen Bevölkerung in das australische Leben in den Städten integriert ist. Seit 1998 gibt es jährlich am 26. Mai den „National-Sorry-Day“, der zwar kein amtlicher Feiertag ist, aber dennoch den gestohlenen Kindern der Aborigines gewidmet ist.

Traumzeit / "Dreamtime"

Die Ureinwohner Australiens sind sehr spirituell. Die sogenannte Traumzeit („Dreamtime“) prägt ihr Leben. Ihr zugrunde liegt der Gedanke, dass alles eine Einheit ist. So wird kein spezieller Gott verehrt, sondern die Welt als Ganzes, unendliches Wesen gesehen. In der Mythologie steht die Regenbogenschlange als Symbol für die Einheit von Geist und Materie. Ziel der Aborigines ist es, den Geist stetig zu weiten und mit dem Sein zu verschmelzen. In ihrer Kultur gibt es drei Welten: Die des Ungeborenen, die des Leben und die der Toten. Alle sind miteinander verknüpft. Alle Gefühle und Erlebnisse werden akzeptiert, da sie den Eintritt in die Welt der Traumzeit ermöglichen. Im gesellschaftlichen Leben der Aborigines gibt es keine Hierarchien.

Traditionelle Gegenstände

Mit den Aborigines verbinden wir häufig das Musikinstrument Didgeridoo und den Bumerang. Das Didgeridoo entwickelten die Ureinwohner vor vielen tausend Jahren. Heute ist es in der ganzen Welt etabliert. Der Bumerang war ursprünglich ein wichtiges Jagdwerkzeug der Aborigines und wurde täglich verwendet. Was heute als Sport- und Freizeitgerät dient, war für die Ureinwohner also eine wichtige Alltagswaffe.

Aboriginal People heute

Am ursprünglichsten leben kleine Stämme (Clans) heute zusammen im Northern Territory in für sie vorgesehenen Reservaten, wo sie auch noch ihre eigene indigene Sprache sprechen. Die Aborigines (englisch: Ureinwohner) fassen ihre Bezeichnung übrigens selbst als eher abwertend auf. Man spricht daher besser von „Aboriginal People“ oder „Indigenous People“. Sie selbst geben sich Namen in ihrer eigenen Sprache, die je nach Lebensraum anders klingen: Yolngu (Norden), Murri (Osten), Koori (Südosten), Nanga (Süden), Nyungar (Südwesten) und Wonghi (Westen).

Tourismusbranche

Die Tourismus-Branche trägt dazu bei, dass die indigene Bevölkerung sinnvollen Arbeiten nachgehen kann, die trotzdem mit ihren Traditionen in Verbindung stehen. Sie geben Führungen und arbeiten als Ranger. Sie erzählen Touristen von ihren Ritualen, Traditionen und der Wildnis. Wie es in Zukunft mit der indigenen Bevölkerung in Bezug auf die Eingliederung in die moderne Gesellschaft weitergeht, ist aber leider noch nicht vorhersehbar.

Aboriginal Tent Embassy

Die „Zelt-Botschaft“ befindet sich vor dem ehemaligen Parlamentsgebäude in Canberra. Errichtet wurde der halb provisorische Zeltbau mit Lagerfeuer bereits im Januar 1972. Die Botschaft steht für die Unabhängigkeit der Aborigines und versucht die Rechte und Ziele der indigenen Bevölkerung durchzusetzen. Dazu gehören z.B. das Recht auf Land, aber auch die rechtliche und politische Kontrolle geheiligter Stätte, die den Ureinwohnern entrissen worden. Diese Forderungen wurden von allen ehemaligen und gegenwärtigen Regierungen bisher abgewiesen.

Stichwort Integration

Die einst so naturverbundenen Ureinwohner mussten sich über die Jahre an das moderne Leben der Australier anpassen. Dass das nicht immer leicht fällt, ist klar. Der Staat versucht dem Problem entgegen zu wirken. So müssen die Aboriginal People zum Beispiel an Universitäten keine Studiengebühren bezahlen und werden bei gleicher Voraussetzung bei Bewerbungen im Job bevorzugt. Es soll ihnen helfen, in der Gesellschaft Fuß zu fassen.

Die 5 besten Erlebnisse der Aborigines-Kultur

1. Hafenrundfahrt in Sidney

In Sidney leben die Eora, die den Hafen Birra Birra nennen. An Bord der „Tribal Warrior“ kannst Du auf dieser zweistündigen Hafenrundfahrt die Geschichte der Stadt Sidney erfahren. Als Highlight gilt der Besuch der Hafeninseln, wo Du einer Aufführung beiwohnen kannst. Hier siehst Du, wie es in Sidney vor der Ankunft der Europäer im Jahr 1778 aussah. Du erfährst hier viel über die Geschichten der Eora, Cadigal, Guringai, Wangal, Gammeraigal und Wallumedegal, die Sydney ihre Heimat nennen.

#fun / #aborigines / #sidney / #harbour / #australien/ #culture

ab 66 AUS$

2-stündige Hafenrundfahrt

kulturelle Performance

2. Wildnis-Camp Kooljaman

Das Wildniscamp befindet sich auf der Dampier-Halbinsel in Western Australia und wird von den Aborigine-Gemeinden der Djarindjin und Ardyaloon betrieben, den Bardi Jawi Communities. Du bist eingeladen, die atemberaubende Landschaft und die Aborigines-Kultur kennen zu lernen. Hier kannst Du schnorcheln, lernen, wie Du einen Speer herstellst, Krabbel fängst und im Busch überlebst. Du kannst aber auch nur den Strand genießen. Kooljaman hat sogar einen Preis gewonnen, weil es viele verschiedene Arten der Nutzung für Touristen anbietet.

#fun / #aborigines / #australien/ #kooljaman / #wildniscamp / #culture

ab 25 AUS$

verschiedene Touren möglich

Übernachtung möglich

3. Traumreise durch Mossmann Gorge

Im Daintree-Nationalpark, übrigens Weltkulturerbe, kannst Du Dich auf eine Traumreise durch die Schlucht Mossman Gorge begeben. Nördlich von Cairns, im tropischen Queensland, kannst Du mit Hilfe eines Reiseführers der Aborigines-Kultur lernen, Dich im Busch zurecht zu finden. Welche Pflanzen kann man essen, woraus lässt sich Mediziin herstellen? Erfahre auch mehr über die heiligen Stätten der Kuku Yalanji Kultur. Bei einer Rauchzeremonie werden böse Geister vertrieben.

#fun / #traumreise / #australien / #aborigines / #geschichte

ab 78 AUS$

90 minütige Tour

Rauchzeremonie inklusive

4. Maruku Arts Workshop, Ayes Rock

Im Ayers Rock Resort kannst Du mehr über die Kunst der Aborigines-Kultur erfahren. In einem Workshop von Maruku Arts kannst Du ein Punktgemälde gestalten. Unter Anleitung eines einheimischen Aborigines-Künstlers lernst Du die verschiedenen Zeichen und Symbole der Tjukurpa (Schöpfungsgeschichte/Traumzeit) kennen. Der Workshop dauert mehrere Stunden. Danach kannst Du deine persönliche Schöpfungsgeschichte auf Leinwand festhalten.

#fun / #ayersrock / #arts / #marukuarts / #aborigines / #workshop

ab 72 AUS$

mehrstündiger Workshop

tolles Mitbringsel

5. Animal Tracks Safari

Im Northern Territory liegt der Kakadu-Nationalpark. Hier führt Dich ein Jawoyn Reiseführer durch die traditionelle Lebensart der Aborigines- Die Tagestour Animal Tracks zeigt Dir, wie die Uhreinwohner im Busch aufgewachsen sind. Die Tour endet mit einem großen Essen mit Barramundi- und Büffelfleisch.

#fun / #safari / #aborigines / #kakadunationalpark / #culture / #animaltracks

ab 220 AUS$

Tagestour

traditionelles Essen inkusive

Testimonials

Man kann nicht Work and Travel in Australien machen und sich nicht mit der Kultur der australischen Ureinwohner auseinander setzen. Es gibt so viel von ihnen zu lernen und es ist Teil der Landesgeschichte.

Man kann nicht Work and Travel in Australien machen und sich nicht mit der Kultur der australischen Ureinwohner auseinander setzen. Es gibt so viel von ihnen zu lernen und es ist Teil der Landesgeschichte.
Karli C..

Ich kann jedem nur empfehlen, eine Tour durch ein Wildnis-Camp zu buchen, die von einer Aborigine-Community geleitet wird. Man kann sehr viel lernen und sehen. Ich empfehle das Wildniscamp Kooljaman.

Hanno F.

Ich habe an einer Traumreise teilgenommen und mehr über die Geschichte der Ureinwohner gelernt. Ein Aborigine hat uns gezeigt, wie wir im Busch überleben können, was man zum Beispiel essen kann und wie sich Medizin herstellen lässt. Super interessant!

Lina F.

F.A.Q.

Im Folgenden haben wir Dir die von Backpackern am häufigsten gestellten Fragen aufgelistet. Wenn Dir trotzdem noch etwas auf der Seele brennt, setz Dich bitte umgehend mit uns in Kontakt.

Ist das nicht "Menschenschau"?

Nein. Die angebotenen Touren werden von den Aboriginal People selbst geleitet, es ist ihr Beruf und sie bekommen Geld dafür. Der Tourismus bietet ihnen eine Möglichkeit, sich in das moderne Leben der Australier zu integrieren. Es geht hier nicht darum, das Volk zu „begaffen“, sondern von ihnen zu lernen.

Sprechen Aboriginal People englisch?

Die meisten Ureinwohner können heutzutage Englisch sprechen, sie sind ja auch in das normale Leben der Australier integriert. Nur in den Reservaten sprechen sie noch ihre eigene, indigene Sprache, die viele verschiedene Dialekte hat – über 300! Etwa 50 werden noch regelmäßig gesprochen. Die Sprache der Ureinwohner ist hoch entwickelt. Aus ihrer Sicht sind die wenigen englischen Vokabel völlig unausreichend, um ihr Leben zu beschreiben.

Wie haben Aborigines früher gelebt?

Das Leben der Ureinwohner im Busch bestand hauptsächlich aus jagen und sammeln. Während die Männer auf der Jagd waren, bereiteten die Frauen das Essen zu. Als Werkzeug wurden Speere und Bumerangs eingesetzt. Übrigens haben die Aboriginal People keine Häuser oder Siedlungen gebaut.

Wie sind die sozialen Strukturen der Ureinwohner?

Die soziale Struktur war und ist bis heute hierarchisch nach Alter und somit Wissen gegliedert. Der Stammälteste hat das Sagen und auf ihn wird auch sehr viel Wert gelegt. Dennoch hat jede Person die gleiche Chance, sich zu bilden und „aufzusteigen“.

Geht das Geld was ich zahle direkt an die Ureinwohner?

Ja, wenn Du eine Tour buchst, die von einem Ureinwohner geleitet wird, kannst Du Dir im Normalfall sicher sein, dass dieser auch bezahlt wird. Wenn Du das Gefühl hast, hier wird jemand ausgenutzt, solltest Du die Tour lieber nicht machen und auch nicht weiter empfehlen.

Geht es den Aboriginal People gut?

In Australien wirst Du auch immer wieder auf Ureinwohner treffen, denen man ansieht, dass es ihnen nicht gut geht. Sie leiden an Depression oder sind drogen- und alkoholabhängig. Ihre Welt wurde und wird weiterhin zerstört, für sie ist das eine enorme Belastung. Sie müssen noch immer hart für ihre Rechte kämpfen und scheitern regelmäßig.

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